Niclas Füllkrug hatte seinen Arbeitstag bereits beendet, der Stürmer saß nach seiner Auswechslung auf der Ersatzbank und sah zu, wie sein immer noch recht neuer Klub Borussia Dortmund den 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen den VfL Wolfsburg über die Zeit brachte.
Und Füllkrug tat, was man Spieler eben tat auf einer Ersatzbank, er richtete seine Stutzen. Und dabei kamen grün-weiße Schienbeinschoner mit der Aufschrift "Fülle" und der Nummer 11 zum Vorschein - und, obwohl zur Hälfte mit gelbem Tape abgeklebt, mit dem unverkennbaren Logo von Werder Bremen. Der Stürmer lief also noch mit dem Logo seines alten Klubs auf, den er Ende August in Richtung Dortmund verlassen hatte, was dem BVB rund 15 Millionen Euro Ablöse wert war.
Füllkrug ging entspannt damit um, nach dem Spiel nahm er die Schoner bereitwillig heraus und zeigte sie den wartenden Journalisten. "Ich fühle mich wohl damit, sie haben sich in den letzten Jahren gut an mein Schienbein angepasst", erklärte er. Warum also Neues wagen, wenn das Alte doch noch passt? "Die Schienbeinschoner sind schon echt abgeranzt und zerfetzt", erzählte Füllkrug weiter. Aber: "Ich sehe kein Grund, sie auszutauschen, wenn sie noch funktionieren."
Allerdings: Glück haben sie Füllkrug bislang in Dortmund noch nicht unbedingt gebracht, der Stürmer ist noch ohne eigenen Treffer - und war gegen Wolfsburg beim ersten Startelfeinsatz kaum im Spiel, ihm fehlten Bindung, Torgefahr - und die nötige Technik, um ein brillantes Zuspiel von Mats Hummels im Strafraum zu verarbeiten.
Womöglich wird es ja doch bald Zeit für ein neues paar Schienbeinschoner in der dann richtigen Farbe - nämlich dem Schwarz-Gelb des BVB. Die Beschriftung müsste Füllkrug dann aber auch geringfügig ändern, denn in Dortmund trägt er die Nummer 14. Die 11, die er noch in Bremen trug, ist für den ewigen Marco Reus reserviert, für den es mit dem Toreschießen aktuell besser klappt - gegen Wolfsburg machte er das Tor des Tages.